18. Jan, 2018

(Kunst) Gedanken

Immer wieder höre ich von Freunden, Kunden und ja... auch von Künstlern die Frage: Was ist Kunst? Bei der Beantwortung dieser Frage streiten sich die Geister. Liegt ,,Kunst" doch immer im Sinne des Betrachters. Am Besten gefiel mir die Definition von Ken Wilder

Kenneth "Ken" Earl Wilber Jr. ist ein US-amerikanischer Autor im Bereich der Integralen Theori., Er befasst sich mit der Zusammenführung von Philosophie, Wissenschaft und Religion, den Erfahrungen der Mystiker und der Meditation mit denen der modernen Forschung. Er gilt als einer der Hauptvertreter einer so genannten "Transpersonalen Psychologie".

Zitat

"Wenden wir uns der Frage zu, was Kunst letztlich ist.

Wenn man zum Beispiel ein großes Werk von van Gogh betrachtet, gewahrt man, was aller großen Kunst gemeinsam ist: Die Fähigkeit, uns den Atem zu nehmen, uns buchstäblich den Atem anhalten zu lassen, zumindest während der ersten Sekunden, in denen man es gewahrt oder es, um genauer zu sein, in unser Wesen eindringt.

In diesem Zustand der Betrachtung will man nichts von diesem Objekt; man möchte es einfach betrachten, man möchte, dass dies niemals aufhört. Man möchte es nicht besitzen, nicht vor ihm davonlaufen und es nicht ändern: Man möchte einfach nur schauen, betrachten, es niemals zu Ende gehen zu lassen.

Dabei kommt es nicht auf den tatsächlichen Inhalt des Kunstwerkes an. Große Kunst ergreift uns gegen unseren Willen und hebt diesen Willen auf. Man wird auf eine stille Lichtung geleitet, frei von Begehren, frei von Ergreifenwollen, frei vom Ich, frei von Selbstbezogenheit. 

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Was wäre, wenn es uns irgendwie gelingen könnte, alles in der Welt als etwas außerordentlich Schönes, als ein erlesenes Stück großer Kunst zu sehen? Was wäre, wenn wir jetzt, in diesem Augenblick, alle Dinge und Ereignisse ohne Ausnahme als Gegenstand außerordentlicher Schönheit erkennen könnten?"

Ken Wilber